Lieferantenentwicklung für stabile Lieferketten
Eine gezielte Lieferantenentwicklung ist der Schlüssel zu stabilen, widerstandsfähigen Lieferketten – und damit zur langfristigen Sicherung von Qualität, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten globaler Herausforderungen.
1. Was ist Lieferantenentwicklung
1.1. Definition von Lieferantenentwicklung
Lieferantenentwicklung beschreibt alle strategischen und operativen Maßnahmen, mit denen ein Unternehmen die Leistungsfähigkeit seiner Lieferanten gezielt verbessert. Ziel ist es, nicht nur die Qualität der gelieferten Produkte und Dienstleistungen zu steigern, sondern auch die Effizienz und Stabilität der gesamten Lieferkette nachhaltig zu stärken. Insbesondere im globalisierten Wettbewerb gewinnt dieser Ansatz zunehmend an Bedeutung, da eine enge Zusammenarbeit mit leistungsfähigen Partnern zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird.

1.2. Grundlagen der Lieferantenentwicklung
Im Kern zielt die Lieferantenentwicklung darauf ab, Schwachstellen in der Lieferperformance systematisch zu identifizieren und durch gezielte Entwicklungsmaßnahmen zu beheben. Dabei geht es nicht allein um kurzfristige Verbesserungen, sondern um die nachhaltige Steigerung der Leistungsfähigkeit, etwa durch technische Unterstützung, Trainings oder gemeinsame Prozessoptimierungen. Der strategische Einkauf übernimmt hierbei eine zentrale Rolle, da er sowohl die Auswahl geeigneter Lieferanten als auch die Entwicklungspartnerschaften aktiv gestaltet und steuert.
1.3. Der Nutzen für Unternehmen
Für Unternehmen bietet eine konsequente Lieferantenentwicklung zahlreiche Vorteile: Sie senkt langfristig die Beschaffungskosten, erhöht die Produktqualität und reduziert Risiken entlang der Lieferkette. Gleichzeitig führt sie zu einer stärkeren Bindung von Schlüsselpartnern, was sich insbesondere in Krisenzeiten als stabilisierender Faktor erweist. Darüber hinaus ermöglicht sie Wettbewerbsvorteile, indem Innovationspotenziale frühzeitig erkannt und gemeinsam mit den Lieferanten realisiert werden.
2. Arten der Lieferantenentwicklung
Die Lieferantenentwicklung lässt sich grundsätzlich in zwei Hauptformen gliedern: aktive und passive Maßnahmen. Beide verfolgen das Ziel, die Leistungsfähigkeit der Lieferanten zu steigern, unterscheiden sich jedoch in Methodik, Intensität und strategischer Zielsetzung. Während die aktive Entwicklung auf langfristige Partnerschaften und Zusammenarbeit setzt, basiert die passive Entwicklung eher auf Kontrolle und klarer Kommunikation von Erwartungen. Die Wahl der geeigneten Strategie hängt maßgeblich vom Status und der strategischen Relevanz des jeweiligen Lieferanten ab.
2.1. Aktive Lieferantenentwicklung
Die aktive Lieferantenentwicklung ist geprägt durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem einkaufenden Unternehmen und dem Lieferanten. Gemeinsame Schulungen, regelmäßige Abstimmungen und die kooperative Lösung von Problemen stehen im Mittelpunkt. Ziel ist es, die Lieferanten nicht nur zu verbessern, sondern sie langfristig zu strategischen Partnern zu entwickeln, mit denen Innovationen und Prozessverbesserungen Hand in Hand gehen.

2.2. Passive Lieferantenentwicklung
Im Gegensatz dazu konzentriert sich die passive Lieferantenentwicklung auf die klare Kommunikation von Erwartungen und die Überwachung der Leistung anhand definierter Standards. Durch Audits, Qualitätsprüfungen oder Leistungskennzahlen wird die Einhaltung dieser Anforderungen sichergestellt. Diese Methode erfordert weniger Ressourcen und lässt sich schneller umsetzen, bietet jedoch nur begrenzte Einflussmöglichkeiten auf tiefgreifende Verbesserungen.
2.3. Beispielhafte Anwendungen
Beide Formen der Lieferantenentwicklung finden in der Praxis breite Anwendung – häufig sogar in Kombination. Während in technologieintensiven Branchen wie der Automobilindustrie vor allem auf aktive Entwicklung gesetzt wird, nutzen Unternehmen mit standardisierten Produkten eher passive Methoden. Der modulare Einsatz beider Ansätze erlaubt es, flexibel auf unterschiedliche Lieferantentypen und Marktanforderungen zu reagieren.
3. Prozess bei der Lieferantenentwicklung
Die erfolgreiche Lieferantenentwicklung folgt einem strukturierten, klar definierten Prozess. Dieser beginnt mit einer fundierten Analyse der Lieferantenleistung durch eine Lieferantenbewertung, führt über gezielte Maßnahmen zur Verbesserung und endet nicht selten in einer langfristigen Partnerschaft. Dabei ist es essenziell, sowohl methodische Werkzeuge wie eine Lieferantenbewertung-Software, wenn möglich eingebettet in ein SRM-Software wie den SC-Manager von Simmeth einzusetzen, als auch etablierte Standards wie die IATF 16949 zu berücksichtigen und eng mit dem Qualitätsmanagement zu verzahnen.

3.1. Relevante Standards für die Lieferantenentwicklung
ISO 9001 – Qualitätsmanagementsysteme
Fokus: Allgemeiner Qualitätsstandard mit Anforderungen an Lieferantenbewertung, kontinuierliche Verbesserung und Dokumentation.
Relevanz: Grundvoraussetzung für qualitätsorientierte Lieferantenentwicklung in nahezu allen Branchen
IATF 16949 – Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie
Fokus: Spezifikation auf Basis der ISO 9001 mit zusätzlichen Anforderungen speziell für Automobilzulieferer.
Relevanz: Verpflichtender Standard für OEM-nahe Lieferanten, insbesondere bei Entwicklungsverantwortung und Serienproduktion.
ISO 14001 – Umweltmanagementsysteme
Fokus: Anforderungen an Lieferanten in Bezug auf Umweltverantwortung, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.
Relevanz: Wichtig bei der Auswahl und Entwicklung von Lieferanten im Rahmen nachhaltiger Lieferketten.
ISO 45001 – Arbeitsschutzmanagementsysteme
Fokus: Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Lieferkette.
Relevanz: Relevant für Lieferantenentwicklungsprogramme mit Fokus auf soziale Verantwortung
ISO 26000 – Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung
Fokus: Corporate Social Responsibility (CSR) in der gesamten Lieferkette.
Relevanz: Orientierung für ethisch nachhaltige Lieferantenentwicklung und Lieferantenaudits
SA8000 – Sozialer Standard für Arbeitsbedingungen
Fokus: Menschenrechte, Arbeitszeitregelungen, Arbeitsschutz und faire Entlohnung.
Relevanz: Besonders bei internationalen Lieferantenbeziehungen relevant.
VDA 6.3 – Prozessaudit-Standard in der Automobilindustrie
Fokus: Bewertung und Entwicklung von Prozessen entlang der Lieferkette.
Relevanz: Branchenstandard zur operativen Bewertung und gezielten Weiterentwicklung
ISO/IEC 27001 – Informationssicherheitsmanagement
Fokus: Schutz von Unternehmensdaten und IT-Systemen innerhalb der Lieferkette.
Relevanz: Zunehmend wichtig bei der Auswahl und Entwicklung digital vernetzter oder IT-sensitiver Lieferanten
Diese Standards bieten Unternehmen eine strukturierte und normenkonforme Basis, um ihre Lieferantenentwicklung sowohl an regulatorischen Anforderungen als auch an internen Qualitäts- und Nachhaltigkeitszielen auszurichten. Bei Integration in moderne SRM-Systeme wie den SC-Manager von Simmeth lassen sich diese Vorgaben besonders effizient umsetzen und überwachen.
3.3. Ablauf einer Entwicklung
Der erste Schritt jeder Lieferantenentwicklung ist eine umfassende Analyse und Bewertung der Lieferanten anhand relevanter Kennzahlen. Im Anschluss werden gemeinsam Zielvereinbarungen getroffen und Maßnahmenpläne definiert, die auf die individuellen Stärken und Schwächen des Lieferanten zugeschnitten sind. Regelmäßige Feedbackschleifen und kontinuierliche Leistungskontrollen sorgen dafür, dass die Maßnahmen greifen und nachhaltig wirken.
3.4. Übersicht: Werkzeuge und Methoden der Lieferantenentwicklung
Zur Umsetzung stehen zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung: Das Lieferantenentwicklungs-Portfolio hilft bei der strategischen Einordnung, während Reifegradmodelle und Scorecards Transparenz schaffen und den Fortschritt messbar machen. Ergänzt wird dies durch Audits und Benchmarking als Lieferantenentwicklung Methoden, die wertvolle Einblicke in Stärken und Verbesserungspotenziale ermöglichen.
| Werkzeug / Methode | Zweck | Nutzen |
|---|---|---|
| 1. Lieferantenentwicklungs-Portfolio | Strategische Einordnung der Lieferanten | Zielgerichtete Auswahl und Priorisierung |
| 2. Reifegradmodelle | Bewertung des Entwicklungsstandes | Ermittlung konkreter Entwicklungsbedarfe |
| 3. Scorecards | Messung und Vergleich von Leistungskennzahlen | Transparente Leistungsdarstellung |
| 4. Audits | Systematische Überprüfung der Prozesse und Qualität | Frühzeitiges Erkennen von Schwächen |
| 5. Benchmarking | Vergleich mit Wettbewerbern und Best Practices | Ableitung von Verbesserungspotenzialen |
3.5. Lieferantenentwicklung im Lieferantenmanagement
Eine wirksame Lieferantenentwicklung ist fest im Lieferantenmanagement verankert. Sie bildet die Schnittstelle zum Qualitäts- und Risikomanagement und wird strategisch vom Einkauf gesteuert. Über KPIs und Lieferantenbewertungen lässt sich die Entwicklung dauerhaft überwachen und zielgerichtet ausbauen.
Über ein Lieferantenportal werden Lieferanten direkt in den Prozess eingebunden – von der digitalen Selbstauskunft über die transparente Ergebniskommunikation von Bewertungen bis hin zur strukturierten Übermittlung und Bearbeitung von Aufgaben im Maßnahmenmanagement. Dies fördert nicht nur die Eigenverantwortung der Lieferanten, sondern erhöht zugleich die Effizienz und Nachverfolgbarkeit der Arbeitsprozesse und aller Entwicklungsaktivitäten.

4. Aufgaben der Lieferantenentwicklung
Die Lieferantenentwicklung erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben, die weit über reine Qualitätssteigerung hinausgehen. Sie erkennt Potenziale, setzt gezielte Verbesserungsmaßnahmen um und trägt entscheidend zur Entwicklung langfristiger, stabiler Partnerschaften bei.
Die Lieferantenentwicklung erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben, die nicht nur auf reine Qualitätssteigerung abzielen, sondern darüber hinaus auch strategische Wirkungen entfalten. So werden einerseits Potenziale frühzeitig erkannt und andererseits gezielte Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt, wodurch gleichzeitig die Entwicklung langfristiger, stabiler Partnerschaften wesentlich gefördert wird. Im Einzelnen lassen sich die zentralen Aufgaben wie folgt zusammenfassen:
4.1. Typische Aufgaben der Lieferantenentwicklung
- Lieferantenauswahl und Klassifizierung
Auswahl geeigneter Lieferanten anhand strategischer Kriterien und Einordnung nach Relevanz und Leistungsfähigkeit. - Potenzialanalyse und Risikobewertung
Identifikation von Stärken, Schwächen sowie möglichen Risiken und Chancen in der Zusammenarbeit. - Zieldefinition und Maßnahmenplanung
Gemeinsame Vereinbarung von Entwicklungszielen und Erstellung konkreter Maßnahmenpläne zur Leistungsverbesserung. - Durchführung von Entwicklungsmaßnahmen
Umsetzung der geplanten Maßnahmen wie Schulungen, Prozessoptimierungen oder technische Unterstützung. - Monitoring und Leistungsbewertung
Laufende Überwachung des Entwicklungsfortschritts durch KPIs, Scorecards und regelmäßige Feedbackgespräche. - Koordination mit Fachabteilungen
Abstimmung mit Produktion, Qualitätssicherung, Logistik und anderen relevanten Einheiten zur ganzheitlichen Entwicklung. - Kommunikation mit Lieferanten
Kontinuierlicher Austausch, transparente Kommunikation und Aufbau einer vertrauensvollen, partnerschaftlichen Beziehung. - Integration ins Lieferantenmanagement
Verankerung der Entwicklung im strategischen Lieferantenmanagement sowie im Qualitäts- und Risikomanagement. - Standardisierung und Dokumentation
Festlegung einheitlicher Vorgehensweisen und Dokumentation der Ergebnisse zur Nachverfolgbarkeit und Zertifizierungsfähigkeit.
4.2. Rolle des Einkaufs im Prozess
Der Einkauf übernimmt eine koordinierende Rolle innerhalb der Lieferantenentwicklung. Er vermittelt zwischen Fachabteilungen und Lieferanten, steuert die Entwicklungsschritte und sorgt dafür, dass alle Maßnahmen nachhaltig in die Lieferkette eingebunden werden.
4.3. Voraussetzungen für wirksame Umsetzung
Eine erfolgreiche Umsetzung der Lieferantenentwicklung erfordert klare interne Abstimmungen zwischen Einkauf, Qualitätssicherung und weiteren relevanten Fachbereichen. Ebenso wichtig ist eine methodische Unterstützung, beispielsweise durch strukturierte Workshops, Schulungen oder Templates zur Zieldefinition. Entscheidend ist auch die kontinuierliche Kommunikation mit den Lieferanten, um Maßnahmen transparent zu vermitteln und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu fördern.
Einheitliche Standards und klar definierte Vorgehensweisen sorgen dabei für Verbindlichkeit im Prozess und schaffen eine belastbare Basis für die Bewertung und Steuerung der Lieferantenleistung. Die professionelle Implementierung der Lieferantenmanagement-Software durch Simmeth bietet hierbei bereits in der Einführungsphase methodische Unterstützung – beispielsweise durch vorgefertigte Prozessmodelle, branchenerprobte Workflows sowie anpassbare Templates und Scorecards zum Beispiel für die Lieferantenbewertung. Im Echtbetrieb stellt das System dann die notwendigen Werkzeuge bereit, um Ziele zu dokumentieren, Fortschritte zu verfolgen und KPIs systematisch auszuwerten. So wird nicht nur die Umsetzung erleichtert, sondern auch die nachhaltige Wirksamkeit der Lieferantenentwicklung sichergestellt.
4.4. Elemente eines Entwicklungskonzepts
Ein effektives Konzept zur Lieferantenentwicklung definiert zunächst klare Ziele und Rollen. Auf Basis geeigneter KPIs und Bewertungskriterien lassen sich die Maßnahmen strukturiert umsetzen und durch regelmäßige Reviews bei Bedarf anpassen.

4.5. Nutzen eines klaren Konzepts
Ein durchdachtes Konzept ermöglicht eine transparente Kommunikation mit den Lieferanten, unterstützt eine systematische Maßnahmenplanung und sorgt langfristig für eine nachhaltige Effizienzsteigerung in der Beschaffung.
Beispiel: Konzept zur Entwicklung von A-Lieferanten im Maschinenbau:
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen identifiziert seine fünf wichtigsten A-Lieferanten für Präzisionsteile als strategisch kritisch. Auf Basis eines klar strukturierten Konzepts wird ein mehrstufiges Lieferantenentwicklungsprogramm aufgesetzt:
- Initiale Bewertung: Alle fünf Lieferanten werden mittels Scorecards auf Qualitätskennzahlen, Liefertreue und Innovationsfähigkeit bewertet.
- Zielvereinbarungen: Für jeden Lieferanten werden individuelle Entwicklungsziele definiert (z. B. Reduktion der Reklamationsquote um 25 % in 12 Monaten).
- Maßnahmenplanung: Geplante Maßnahmen umfassen gemeinsame Prozessanalysen, Workshops zu Lean-Prinzipien und Technologietransfer.
- Begleitendes Monitoring: Monatliche KPI-Auswertungen und vierteljährliche Review-Meetings sichern Transparenz und Nachsteuerung.
- Ergebnis: Nach einem Jahr verzeichnet das Unternehmen eine signifikante Senkung der Nacharbeitskosten sowie eine stabilere Lieferperformance.
Fazit: Das strukturierte Konzept führte nicht nur zu messbaren Verbesserungen, sondern auch zu einer stärkeren partnerschaftlichen Bindung – ein klarer Wettbewerbsvorteil für künftige Projekte.
4.6. Integration ins Unternehmenssystem
Die Lieferantenentwicklung sollte stets im Einklang mit der übergeordneten Einkaufsstrategie stehen, wobei gleichzeitig eine enge Verzahnung mit dem Qualitätsmanagement erforderlich ist, um Synergien effektiv zu nutzen. Darüber hinaus unterstützen moderne SCM-Softwarelösungen – wie der SC-Manager von Simmeth – bei der digitalen Umsetzung, der strukturierten Steuerung sowie dem durchgängigen Monitoring aller Entwicklungsmaßnahmen.

5. Strategische Lieferantenentwicklung
Die strategische Lieferantenentwicklung verfolgt das Ziel, langfristige Partnerschaften aufzubauen und zugleich Risiken im Beschaffungsprozess systematisch zu minimieren. Dabei nutzt sie gezielt bewährte Entwicklungsmethoden, um einerseits Schlüssellieferanten gezielt zu stärken und andererseits die Innovationsfähigkeit nachhaltig zu fördern.

5.1. Strategische Ziele und Planung
Langfristige Wettbewerbsvorteile entstehen, wenn die Lieferantenentwicklung integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie wird. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Schlüssellieferanten, mit denen sich nachhaltige Synergien und gemeinsame Zukunftsprojekte umsetzen lassen.
5.2. Maßnahmen bei der Lieferantenentwicklung und Umsetzung
Zu den strategischen Maßnahmen zählen beispielsweise Schulungsprogramme, Co-Engineering-Projekte und gezielter Technologietransfer. Durch diese enge Zusammenarbeit können Unternehmen gemeinsam mit ihren Lieferanten neue Marktchancen erschließen und Innovationen vorantreiben.
Strategische Maßnahmen bei der Lieferantenentwicklung – Übersicht
- Schulungsprogramme
Ziel: Aufbau von Know-how und Qualitätsbewusstsein beim Lieferantenpersonal. - Co-Engineering-Projekte
Ziel: Gemeinsame Produktentwicklung und Optimierung technischer Lösungen. - Technologietransfer
Ziel: Weitergabe technologischer Standards und Verfahren zur Effizienzsteigerung. - Lieferanten-Innovationsworkshops
Ziel: Förderung von Kreativität und Innovationskraft durch strukturierten Ideenaustausch. - Langfristige Rahmenverträge
Ziel: Planungssicherheit und Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit. - Gemeinsame Investitionen
Ziel: Teilung von Risiken und Ausbau der strategischen Bindung. - Integration in Entwicklungsprozesse
Ziel: Frühe Einbindung der Lieferanten bei Produkt- und Prozessneuentwicklungen. - Partnerschaftliche Zielvereinbarungen
Ziel: Stärkung der Verbindlichkeit und strategischen Ausrichtung der Zusammenarbeit.
5.3. Branchenbeispiele im Vergleich
Branchen wie Aerospace, Automotive und Maschinenbau zeigen unterschiedliche Ansätze in der Lieferantenentwicklung. Während in der Luftfahrt höchste Sicherheitsanforderungen im Vordergrund stehen, setzen Automobilhersteller verstärkt auf Standardisierung und Effizienz. Der Maschinenbau wiederum punktet mit flexiblen, mittelständisch geprägten Partnerschaften.
6. Herausforderungen in der Praxis
Die Umsetzung der Lieferantenentwicklung bringt in der Praxis diverse Herausforderungen mit sich. Dazu zählen unter anderem
- unterschiedliche Reifegrade der Lieferanten
- interner Zeit- und Ressourcenaufwand sowie
- mangelnde Akzeptanz auf Seiten der Lieferanten.
Umso wichtiger ist ein strukturiertes Vorgehen, das alle Beteiligten frühzeitig einbindet.
7. Best Practices und Tools
Zahlreiche Best Practices und erprobte Tools unterstützen bei der erfolgreichen Umsetzung der Lieferantenentwicklung. Sie bieten Orientierung, helfen bei der Strukturierung und ermöglichen eine systematische Erfolgskontrolle.
7.1. Erfolgreiche Beispiele
Praxisbeispiele aus verschiedenen Branchen zeigen, wie Unternehmen durch Einsatz des SC-Managers von Simmeth bei ihren Lieferanten messbare Verbesserungen erzielen konnten – etwa bei der Messe München oder den VBZ Verkehrsbetriebe Zürich.
7.2. Nützliche Tools und Checklisten
Hilfreiche Tools wie der SC-Manager von Simmeth als digitaler Toolkit für den Einkauf mit integrierter Lieferantenbewertung und Maßnahmenmanagement vereinfachen die tägliche Arbeit und erhöhen die Transparenz.
Ist der Einsatz einer professionellen Lösung nicht möglich, bieten auch standardisierte Checkliste gleich mehrere Vorteile: Zum einen schaffen sie einen einheitlichen Bewertungsrahmen, der für alle Lieferanten gleichermaßen gilt. Dadurch reduziert man subjektive Einschätzungen und die Vergleichbarkeit erhöht sich. Zum anderen trägt die Standardisierung zur Effizienzsteigerung bei, da wiederkehrende Prüfprozesse klar strukturiert und zeitsparend abgewickelt werden.
7.3. Was man vermeiden sollte
Zu den häufigsten Fehlern zählen
- einseitige Maßnahmen ohne Rückkopplung
- eine zu geringe Einbindung der Lieferanten
- fehlende Messbarkeit der Ergebnisse
- keine Nutzung professioneller Tools oder wenigstens Checklisten
Nur wer diese Fallstricke vermeidet, kann nachhaltige Effekte erzielen.
Nur wer diese Fallstricke vermeidet, kann nachhaltige Effekte erzielen.
8. Fazit: Lieferantenentwicklung ist strategischer Hebel und operatives Werkzeug
Über ein Lieferantenportal werden Lieferanten aktiv und systematisch in den Prozess eingebunden, beginnend mit der digitalen Selbstauskunft, über die transparente Ergebniskommunikation von Bewertungen, bis hin zur strukturierten Übermittlung und Bearbeitung von Aufgaben im Maßnahmenmanagement. Dabei ist entscheidend, die passenden Methoden auszuwählen, klare Ziele zu definieren und die Entwicklung systematisch in die Unternehmensprozesse zu integrieren. Ob aktiv oder passiv, ob nach IATF-Vorgaben oder durch eigene Standards: Eine professionelle Lieferantenentwicklung zahlt sich langfristig aus – wirtschaftlich, operativ und strategisch.
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